Kobe

Mein erster Urlaub, ein langes Wochenende in Kobe bei Emi und ihrer Familie. Quasi der “Gegenbesuch”, wo sie doch letztes Jahr tatsächlich in Lorch war. Mit einheimischem Führer in dieser wunderschönen Stadt ist doch noch mal eine Stufe besser als beim letzten mal vor –über sechs?– Jahren, und auch wenn mir allein schon die entspannte Atmosphäre in der Einkaufspassage oder an der Küstenpromenade gefallen hat, schwanke ich noch, ob das Highlight nun die Sakebrennerei-Tour oder der Trip auf den Berg Maya zu dritt mit Daniel war – vermutlich letzteres. Vom Koberind war ich dagegen etwas enttäuscht was zum großen Teil auf meine Kappe geht (In einem Takoyaki(!)-Restaurant gab es als Zugabe recht günstig einen kleinen Happen von diesem berühmten Rind, und ich dachte daß ein Mund voll zum ultimativen Geschmackserlebnis genügen sollte, wovon ich immer noch überzeugt bin, nicht mehr allerdings vom Ertränken des dünnen Fleischfetzens im Bratfett bevor es serviert wird :-/. Die Takoyaki warn lecker.) und zum kleinen auf Emis (Da sie mich nicht in ein Steakhaus einladen wollte und wir dadurch erst in diesem Schuppen gelandet sind.).

Der letzte Tag war dann Gammeltag. Inclusive Ausschlafen, Curryessen auf dem Bauernhof und Sumo im TV. Nur abends vor der Abreise konnte ich uns noch in Hektik versetzen, da ich mich mit dem Abfahrtsort des Busses vertan hatte. Um genau zu sein, sogar mit dem Busunternehmen. Nach sehr hilfsbereiten Mitarbeitern von Konkurrenzunternehmen, Emis Blick auf den Teil meines Tickets, den ich selbst für Abfall gehalten hatte und einem kleinen Zwischensprint ans andere Ende des Bahnhofs war dann aber wieder alles gut und ich bin schlummernderweise zurück nach Tokyo…

Um nach der Ankunft morgens eine eMail im Postfach vorzufinden, die mich direkt zu einer kleinen Teilchenphysikkonferenz an die Uni geführt hat. Dort war ich auch nicht der einzige, der zwischendurch gedöst hat, aber der einzige mit gutem Grund.

Die Bilder:


Warten auf den Nachtbus in Shinjuku.


Sakebrennereitour mit Emi :-). Direkt die erste hatte natürlich an diesem Tag geschlossen, in den drei nachfolgenden konnte man dann allerdings immer eine kleine Ausstellung anschauen und – Nihonshu degustieren. Genau mein Einstieg in Kobe an diesem heißen Samstag! Beruhigend finde ich dabei die Vorstellung, daß heutzutage alles maschinell abläuft und die Reispampe nicht wie in der guten alten Zeit von beinahe nackten Männern umgerührt und durchgeknetet wird.


Die Ijinkan (異人館), Häuser erbaut von ersten Siedlern aus Übersee. Warum nicht mal ein bißchen westliches Flair aufleben lassen, dachte ich mir, am Ende warens einfach nur alte europäische und amerikanische Herrenhäuser. Aber in Japan.


Mein Pseudo-Kobe-Steak. Immerhin warn die Takoyaki klasse. Mit Fähnchen. Im Hintergrund wehrt sich Emi dagegen, sich ins Bild zu beugen.


Mein einziges Bild aus Kobe-Zentrum. Nicht mal vom Meriken-Park, wo gerade eines der zahlreichen Oktoberfeste stattgefunden hat, hab ich eins gemacht weils ein verregneter Abend war…


Selber Tag später an der längsten Brücke ihrer Klasse. Jetzt auch mit Daniel, der übrigens schon genau wie ich bald an der Uni Tokyo promoviert hat. Quasi ein Blick in die Zukunft. Und das muß selbst ich zugeben, die Zukunft sieht ziemlich gut aus.


Ausklang des Sonntags: Berg Maya. Gut daß wir nicht ins Dschingis-Khan-Restaurant gegangen sind, denn wie sich nebenan beim Dschingis-Khan-Ramen herausgestellt hat, schmeckt Hammel nicht allen von uns. Dazu eines der offiziellen Top3-Nacht-Szenarien.